Donnerstag, 7. November 2013

Meine Erwartungen an eine Männer-WG

Es ist ein wenig schwierig bereits im Vorfeld zu wissen, was einen erwartet. So auch bei meinen neuen Mitbewohnern. Eine 4er Männer-WG. In einer Wohngemeinschaft habe ich bisher noch nie gelebt. Aber, ich habe ja auch noch nie alleine in einer Wohnung gelebt. Es hatte sich nie so wirklich ergeben. Natürlich mache ich mir so meine Gedanken über das, was man von mir erwartet und was ich denn so erwarte.


Ich behaupte von mir, dass ich mit vielen Situationen bestens klar komme und mich schnell darauf einstellen kann. Besonders mir unbekannte Menschen kann ich eigentlich immer sehr gut einschätzen und mit ihren ins Gespräch kommen und bleiben.

Mit gleich drei anderen zusammen zu leben, das eigentlich nicht wirklich neu für mich. Als ich noch in Koblenz stationiert war, habe ich zwei Jahre lang mit anderen Männern zusammen gelebt. Wir haben nicht nur zusammen gelebt, sondern auch gleichzeitig gearbeitet. Probleme hatte ich damit nie.

Stress gab es einige Male, ja. Aber, ich denke, das ist unter Männern ganz normal, wenn man viel Zeit miteinander verbringt und eher durch das Schicksal miteinander verbunden ist.

Ich erinnere mich noch sehr gut an einen Abend. Da sind wir mal wieder in der Koblenzer Innenstadt unterwegs gewesen. Viel gefeiert und viel Bier hatten wir getrunken. Marc, einer meiner Freunde und direkter Arbeitskollege war kurz vor seiner Entlassung aus dem Dienst. Für einige, auch für mich war das schwierig, da Marc schon eine Persönlichkeit für sich war und unsere Bindung untereinander sehr stark.

Vermutlich war das auch der Auslöser für einen gewaltigen Streit. Zuerst auf der Rückfahrt in die Kaserne und später dann auf dem Flur. Ohne Rücksicht auf all die anderen auf der Etage ging es heiß und laut zur Sache. Ein Wunder, dass wir uns nicht gegenseitig die Köpfe abgerissen hatten. Der UvD hatte seine liebe Mühe wieder Ruhe in die Bude zu bringen. Wir verlagerten unseren Streit auf unser Zimmer.

Ich weiß noch ganz genau, wie knapp es war, dass wir uns geschlagen hätten. Dazu gesagt ist Marc mehr als einen Kopf größer und deutlich massiger gewesen als mit meinen 1,78 cm Körpergröße. Aber - und das schätze ich so unter Männern - war am nächsten Abend bei einem Bier wieder alles gut.

Das könnte eine Erwartung von mir sein. Streiten ja, sich dann aber wieder zusammen raufen zu können. Zickereien sind nicht mein Ding und die beleidigte Leberwurst zu spielen ebenfalls nicht. Dann lieber alles auf den Tisch legen und auch mal heftiger diskutieren, danach aber auch die Kirche im Dorf zu lassen und gemeinsam wieder normal miteinander sprechen zu können.

Ein anderer Punkt, der mir wichtig ist, dass ich nicht mit Schweinen zusammen leben muss und das auch nicht will. Wenn der Kühlschrank lebt, dann ist das nichts für mich. Das andere Extrem, extrem putzwütig zu sein ist ebenfalls nichts für mich. Ich lasse gerne mal meine Kaffeetasse über Stunden irgendwo stehen. So wie mein erster Eindruck war, dürfte es da zukünftig eher weniger Probleme geben. Überraschungen kann es immer geben, das ist mir klar, aber ich bin mir sicher, dass wird recht entspannt.

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